Bericht: Umsonst und Drinnen Festival 2014

Am 19.09.2014 fand das Umsonst und Drinnen Festival im Saal des E-Werks statt. Wir waren vor Ort und haben das ganze für euch dokumentiert.

Um 19:00 Uhr öffnete das E-Werk seine Pforten um die ersten Besucher willkommen zu heißen, wie üblich trudelten die ersten Neugierigen erst kurz vor Konzertbeginn gegen 20:00 Uhr ein.

Pünktlich stürmten die beiden Moderatoren von Radio Z – Lokale Leidenschaften die Bühne um den ersten Act anzusage: MuKs-E.

Der Erlanger Rapper MuKs-E  eröffnete den Abend, begleitet von einem zweiten MC und seinem DJ ließ er den Bass und seine fetten Rhymes durch den Saal pumpen. Die Erlanger Hip Hop Fans standen begeistert vor der Bühne und zollten MuKs-E Respekt für seinen Auftritt.

Nach einer kurzen Umbaupause, in der das DJ-Pult verstaut und somit Platz für den musikalisch gesehen handgemachten Teil des Abends geschaffen wurde. Andreas Basner und seine charmante Kollegin enternten wieder die Bühne um Actin Myosin anzusagen. Laut den beiden sollten Actin Myosin ihrem Namen mit geballter Muskelkraft gerecht werden, man durfte gespannt sein..

Und schon stürmten die Jungs von Actin Myosin die Bühne. Sieht man Actin Myosin zum ersten Mal die Bühne entern, fragt man sich was da wohl auf einen zukommen mag. Optisch, wie musikalisch lässt sich die Band nicht wirklich in eine Schublade stecken. Irgendwo zwischen Metal- und Pop-Punkwurzeln sind die Mitglieder angeordnet. Da hätten wir den eindeutig im Metal verwurzelten Bassisten Martin (Ex-Tenside), der neben dem muskelbepackten etwas Sunnyboymäßigen Sänger Felix (Cadenza) steht. Gitarrist Tobi (Ex-Pilot Mash) erinnert leicht an Emil Bulls Gitarrist Andy Bock der mit auf der Monitorbox abgestützem Fuß headbangend alles aus seiner Gitarre rausholt, währenddem sein jahrelanger Begleiter Sebastian (Ex-Pilot Mash/Rookie Jam) zumindest optisch den wirklichen Hardcorekern in der Band zu bilden scheint.

Mit dem Song Dohnenbose (zu finden auf ihrem selbstbetitelten Album) wurde ihr abwechslunsgreiches 45 Minütiges Set eröffnet. Stilistisch strotzen die Songs der Band ebenfalls vor Abwechslung, den normalen Songaufbau häufig durchbrechend sorgen sie durch authentische Screams und Shouts mit harten Gitarrenriffs, im Wechsel mit melodisch-tanzbaren bis ruhigen Parts für eine interessante Mischung. Sänger Felix schien sich die Seele aus dem Leib zu screamen und shouten, häufig lehnte er sich in Richtung Bühnenrand und holte auch noch das letzte bisschen aus seiner Stimme raus. Vorallem in den cleanen Gesangsparts konnte er unfassbar gut überzeugen. Doch des Abwechslungsreichtums wäre es noch nicht genug, wenn er gesanglich alleine dagestanden hätte. Auch hier bildet die Band eine harmonische Einheit, da sowohl Gitarrist Tobias, als auch Schlagzeuger Sebastian für Backing Vocals sorgten.

Hat man bei manch einem Song noch das Gefühl, dass die Bandmitglieder unter allen Umständen ihr musikalisches Können und ihre Vielfalt unter Beweis stellen wollen. Lässt einen doch das in so kurzer Zeit geschaffene Material auf Weiteres aus dem Hause Actin Myosin hoffen, sobald der richtige Stil gefunden und etwas mehr Gelassenheit eingekehrt ist. Denn Potenzial ist definitiv gegeben und man kann gespannt sein was von diesem optisch scheinbar bunt zusammengewürfelten Haufen kommen wird. In ihrem exzessiven Liveset beim Umsonst und Drinnen Festival konnten sie jedenfalls schon überzeugen.

Die dritte Band des Abends The Whiskey Foundation hatte ihren Stil defintiv schon gefunden: Rock’n’Roll. Frontmann Murat strotzte vor Charme und zog das Publikum komplett in seinen Bann. The Whiskey Foundation scheint nicht nur Bandname, sondern auch Konzept zu sein. So schien Murats kratzig-tiefe Stimme auf Whiskey und Zigaretten zu basieren, um dem Publikum das perfekte Rock’n’Roll Feeling zu liefern. Sah man den Musikern beim Spielen zu, fühlte man sich glatt in ein anderes Jahrzehnt versetzt. Vorm inneren Auge entstanden Bilder von verrauchten Bars mit Whiskey trinkender und Anzug tragender Besatzung umgeben von stilvollen Damen. Das Publikum im Saal entsprach diesem Bild zwar nicht, ließ es sich aber dennoch nicht nehmen das Tanzbein zu schwingen bis der letzte Faden durchgeschwitzt war.

Mit Ende des Sets war es Zeit für eine Raucherpause. Dort hatten wir die Chance uns mit einigen ausgepowerten und restlos begeisterten Fans zu unterhalten. Einstimmiges Feedback: The Whiskey Foundation müssen wiederkommen!

Dann läutete das Moderationsteam der Lokalen Leidenschaften auf Radio Z das Ende des Festivals ein und kündigten die letzte Band des Abends an: Superskank.

Die Ska Urgesteine der Region animierten die Skabegeisterten im Publikum zum Skanken und ließen nach einem 60 minütigen Set auch den letzten Festivalbesucher glücklich in die Nacht.

Fotogalerie Umsonst und Drinnen Festival 2014

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